Süden ist ankommen wo man erwartet wird

unter Mandelbäumen sitzen und nicht mehr wollen als man kann

Johannisbrotbäume in abgebrannten Stoppelfeldern sehen

Tempelsäulen im Abendlicht

und Fischerkähne auf Nachtfang

durch Liebreiz mutig werden

eine einfallsreiche Art zu finden die Treue zu halten

dank einer verlässlichen Sonne die Kussmale am Hals der Geliebten sehen

Nähe ertragen ohne Abscheu

noch in der Not einer Silberglöckchen um sich haben mit dem man in seiner Einsamkeit läuten kann

wo Gunst auch Gegengunst ist

wo man die Freude nicht im Leiden sucht 

wo wild herausfordernd und sehr zurückhaltend von vergleichbarer Intensität sind

wo die Entdeckung das die Menschen heute sind wie sie gestern waren Lust auf Morgen macht

wo das Schöne stets das Neue immer wächst nach allen Seiten

 

Goethe